Erziehungskonzept der GS Burg

 

1.Wozu braucht eine Schule ein Erziehungskonzept?

Wer als junger Mensch einen begehrten Platz im Leben finden will, wer teilhaben will an einer zunehmend offeneren und zugleich komplexeren Gesellschaft, der muss qualifiziert sein. Dies geschieht durch Bildung -   und diese erfordert Erziehung.

Zugleich ist Erziehung heute komplizierter und schwieriger als früher: Eine Vielzahl von Angeboten und Einflüssen wirken sich heute auf Kinder und Jugendliche aus, von denen nicht wenige eher schädigend als anregend und bildend sind. Familienstrukturen haben sich verändert und die Erziehungskraft von Familien hat abgenommen. Unterhaltungsmedien verdrängen das phantasievolle kindliche Spiel, welches immer die beste Vorübung war für das, was an schulischen Anforderungen auf die Kinder zukommt. Dies sollen keine nutzlosen Klagen sein, sondern die schlichte Erkenntnis wiedergeben, dass der Schule heute in weit stärkerem Ausmaß als früher erzieherische Aufgaben zufallen.

Wir wollen diese als Herausforderung annehmen, wohl wissend, dass wir nur gemeinsam mit den Eltern und Familien etwas ausrichten können. Daher sollen unsere Überlegungen zur Erziehung in unserer Schule auch die Grundlage dafür sein, um mit den Eltern ins Gespräch und zu einem möglichst gemeinsamen Verständnis von Erziehung zu kommen.

Ziel unserer täglichen Erziehungsarbeit im Unterricht ist es, Kinder zu selbstbewussten und konfliktfähigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen, denn die Unterstützung der Kinder in ihrer Entwicklung zu sozialem und eigenverantwortlichem Handeln ist eine zentrale Aufgabe der Schule. Diese hat nicht nur einen Bildungs-, sondern auch einen Erziehungsauftrag, der in den Richtlinien für alle Schulformen festgelegt ist. Die geforderten Schlüsselqualifikationen, die sich aus dem Zusammenspiel von fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen ergeben, sind wesentlicher Bestandteil einer Erziehung zur Mündigkeit und werden schon in der Grundschule angebahnt.

Hierzu gehören Respekt vor den Mitmenschen, Konfliktfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft.

2.Förderung der sozialen und persönlichen Kompetenz

Innerhalb der Unterrichtsstunde werden durch unterschiedliche Unterrichtsformen und - methoden Lernbereitschaft, Lernfreude und Sachkompetenz gefördert. Im täglichen Miteinander im Schulgebäude, im Klassenraum und auf dem Schulhof werden die soziale und persönliche Kompetenz immer wieder trainiert. Dabei werden individuelle Lernfortschritte erkannt und wertgeschätzt.

Im Einzelnen sind dies:

  • - Morgenkreis und feste Rituale  
  • - Schulregeln ( Klassenregeln, Pausenregeln, „Schuppendienst“ )
  • - Klassenrat
  • - Schülerparlament
  • - Wahl des Klassensprechers in den Klassen 3 und 4 und Vertreter für das    
     Schülerparlament in den Klassen 1-4      
  • - Einrichtung von Klassendiensten zur Erziehung zur Verantwortung
  • - Projekttage im Klassenverband: „Miteinander – Umgehen – Tage“ (MUT)
  • - Klasse 2000      
  • - Unterstützung durch unsere Schulsozialarbeiterin und Schulassistentin                                                                                                                                                                                             
  • - enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ( Kirche, Polizei,
       Feuerwehr..)                                                                                              
  • - gemeinsame Feste (z. B. Einschulung , Kinderfest, Fasching)                                                    
  • - klasseninterne Unternehmungen ( Lesenacht etc.)

3. Umgang mit Konflikten
a) Prävention

Die Zahl von Unterrichtsstörungen und Verstößen gegen Regeln nimmt eher zu als ab. Verbale Auseinandersetzungen werden häufig auf einer Art geführt, die auf die Beteiligten sehr verletzend wirken kann. Die absichtliche Zerstörung/Beschmutzung von Gegenständen und Räumen stört das Schulleben und verhindert ein harmonisches Zusammenleben.

Vor dem Hintergrund, dass wir es auch mit immer mehr „erziehungsunfähigen“ oder „uneinsichtigen“ Eltern zu tun haben, geht es darum, diese mit „ins Boot“ zu holen. Die Entwicklung von Erziehungsvereinbarungen in Form von Verträgen mit allen Beteiligten - SchülerInnen, Eltern und Klassenlehrkraft - ist präventiv ein Weg, um allen Beteiligten Mitverantwortung zu übertragen, von allen Beteiligten Akzeptanz zu erwarten, alle Beteiligten zur Einhaltung des „Vertrages“ zu „zwingen“.

Die Kinder sollen lernen Einigungen zu erzielen, nachzugeben, Kompromisse zu schließen, aufeinander zuzugehen, miteinander zu sprechen, Gefühle verbal zu äußern, Rücksicht zu nehmen, mit Wut umzugehen, Regeln einzuhalten, ihre Umwelt zu achten und zu schonen

b) Regeln
Schul- und Klassenregeln:

Wir wollen eine Schule, in der wir friedlich und erfolgreich lernen können und in der wir uns wohl fühlen. Aus diesem Grund wurden die Regeln erarbeitet, die in derSchule aushängen (Anhang).

c) Mögliche Maßnahmen bei Nichteinhaltung der Regeln

Weil Regelverstöße Konsequenzen haben müssen, geht es nicht ohne verschiedene angemessene/gerechte Maßnahmen, die allen Lehrkräften und SchülerInnen klar sein müssen und einheitlich angewendet werden (die Reihenfolge muss nicht so eingehalten werden):

  • mündliche Ermahnung
  • zusätzliche Aufgaben
  • Nacharbeiten in der Schule nach Unterrichtsende (vorher Eltern benachrichtigen)
  • Pausenverbot
  • Mitteilungsheft ( Schulplaner )
  • zeitweises Arbeiten in einer anderen Klasse
  • Einbeziehen des Förderzentrums
  • Sozialpädagogen einbeziehen
  • außerschulische Hilfen anfordern und Eltern einbeziehen
  • Information über Regelverstöße
  • Ausfüllen eines „Nachdenkbogens“ (Reflexion des eigenen Fehlverhaltens)
  • Lehrkraft und SchülerInnen
  • Lehrkraft , Schülerinnen und Eltern

„Maßnahmen bei Erziehungskonflikten“ lt. schleswig-holsteinischem Schulgesetz

Unsere Regeln

Schüler:  

   - Ich tue niemandem weh, auch nicht mit Worten
   - Ich habe meine Materialien dabei.
   - Ich erledige meine Aufgaben.
   - Ich bin freundlich und helfe anderen.

 Eltern:

Wir, die Eltern…

  • bieten unserem Kind ein freundliches Umfeld und fördern das soziale Verhalten des Kindes.
  • unterstützen die pädagogischen Maßnahmen und Entscheidungen der Lehrkräfte, äußern unsere Meinung in angemessener Form und an geeigneter Stelle.
  • achten darauf, dass das Kind pünktlich, in sauberer Kleidung und mit dem notwendigen Material in der Schule erscheint.
  • achten auf ein möglichst gesundes Frühstück unseres Kindes.
  • melden der Schule eine Erkrankung des Kindes am ersten Tag.
  • nehmen an Elternabenden und anderen schulischen Veranstaltungen teil

 

Lehrkräfte:

Wir…

  • sorgen für eine freundliche Umgebung
  • gehen auf individuelle Bedürfnisse ein, leiten an und fördern das Kind professionell.
  • informieren die Eltern auf Elternversammlungen und anderen Informationsveranstaltungen über schulische Angelegenheiten
  • stehen den Eltern für individuelle Beratungsgespräche zur Verfügung.
  • informieren die Eltern, über die Entwicklung ihres Kindes.
  • verständigen uns mit den Eltern über erforderliche Maßnahmen, wenn das Kind Regeln oder Anweisungen nicht einhält.